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Frank Zierenberg

Frank Zierenberg

  • Wie oft denkst du noch an deine alte Hochschule?

    Überraschend oft. Viele Dinge die ich während meines Studiums gelernt habe waren wichtiger als ich damals dachte. Dass ich noch in Hannover arbeite und zudem die Aktivitäten der Hochschule und einige der Lehrenden in den üblichen sozialen Medien verfolge, trägt ebenfalls dazu bei, dass ich mich dem Studiengang noch sehr verbunden fühle.

  • Bist du noch in der Branche tätig?

    Mittendrin!

  • Was machst du gerade?

    Ich bin Projektverantwortlicher des iF DESIGN AWARD der vom iF International Forum Design ausgerichtet wird.
    Zudem bin ich für die Koordinierung der internationalen Repräsentanten und Büros von iF in Taiwan, Korea, Japan, China, Brasilien, Polen, der Türkei und den Niederlanden zuständig.

  • Wo hast du schon gearbeitet?

    Nach dem Studium ausschließlich bei iF. Ich habe schon während des Studiums dort gearbeitet und bin dann gleich nach meinem Diplom 2003 fest angestellt worden. Abgesehen davon, dass mir die Arbeit und das Team dort schon immer sehr gefallen hat, war meine Tochter damals gerade geboren worden und ich wollte in der Region bleiben – daher hat einfach alles gepasst und dies hat sich bis heute nicht geändert.

  • Hast Du bereits im Studium gewusst was du später im Beruf tun willst? Ist es so gekommen?

    Jein. „Gewusst“ wäre übertrieben. Ich habe allerdings schon im Studium gemerkt, dass meine Stärken in der Analyse, Konzeption, Organisation und Kommunikation liegen und weniger in der formal ästhetischen Umsetzung. Insofern hat sich meiner Qualifikation und mein Weg langsam während des Studiums konkretisiert und die Lehre und Lehrenden des Fachbereiches haben diesen Prozess unterstützt.

  • Wie hast Du Deine Zukunft konkret geplant? Hast Du Angebote der Hochschule / andere Hilfen genutzt?

    Ich habe nicht unbedingt einen Masterplan für meine berufliche Laufbahn gehabt und habe dies auch eigentlich bis heute nicht. Ich versuche, meiner Umwelt mit Offenheit und Neugier zu begegnen und die zahlreichen Angebote zur Entwicklung, die damals auch durch die Hochschule im Rahmen der Lehre geboten wurden, wahrzunehmen – wenn ich das Gefühl habe, dass es mich oder eine Sache weiterbringt.

  • Wo sind oder waren die größten Herausforderungen?

    Die größte Herausforderung liegt immer in der Verbindung. Das hat glaube ich Ettore Sottsass mal gesagt und ich meine er hat mit diesem Satz nicht nur physische Verbindungen gemeint.

  • Würdest du alles nochmal so machen ?

    Zumindest bin ich zurzeit sehr zufrieden mit meiner Situation und bereue nicht allzu viele Entscheidungen. Aber andererseits fahre ich auch nicht jedes Jahr in denselben Urlaubsort. Vielleicht würde ich mich daher beim nächsten Mal anders entscheiden, einfach nur um zu sehen, wie das dann wäre. Das Prinzip der „optimistischen Neugier“ hat mich bisher noch nie wirklich enttäuscht.

  • War Hannover eine gute Wahl für ein Design-Studium? Was sind die Gründe?

    Die Hochschule Hannover war auf jeden Fall eine gute Wahl für mein Design Studium. Zum einen aufgrund der Praxisnähe des Studiums. Zum anderen bot die Lehre und die Lehrenden ein gewisse Offenheit und Flexibilität, die mir ermöglichte meine Persönlichkeit und meine Kompetenzen bestmöglich zu entwickeln – im Rückblick hätte ich dies vielleicht noch besser nutzen können. Mir war damals nicht wirklich bewusst, welches Potential mir geboten wurde und welche einmalige Gelegenheit das Studium bietet.

  • Würdest Du die HS Hannover weiterempfehlen? Was wäre Deine Begründung?

    Auf jeden Fall würde ich die Hochschule weiterempfehlen! Die Praxisnähe hat sich seit meinem Diplom unter anderem durch Initiativen wie dem Entrepreneurship-Center Nexster sogar noch verstärkt. Die Design Ausbildung ist immer noch sehr breit angelegt und dadurch offen für eine Tätigkeit in den verschiedensten Design Bereichen. Es werden eben nicht nur Transportation-, Möbel-Designer oder Designmanager ausgebildet. Gerade für Studenten, die noch nicht genau wissen in welchem Bereich der Design Branche sie später arbeiten wollen ist das Studium daher ideal. Zudem wird großen Wert auf die Ausbildung von Persönlichkeiten gelegt, anstatt einfach nur Wissen zu vermitteln – was gerade bei Designern sehr wichtig ist.

  • Hast du noch eine Anekdote für uns?

    Unvergessen ist die erste Studienfahrt des Studienganges zur Partneruniversität in Hefei, China. Insbesondere das legendäre Basketballspiel bei weit über 30°C und gefühlten 90% Luftfeuchtigkeit, bei dem wir eigentlich vorher dachten, dass wir aufgrund unserer doch im Durchschnitt höheren Körpergröße eine Chance hätten. Wir spielten dann jedoch unter den Augen der halben Hochschule gegen eine Profi-Basketball Mannschaft, später dann eine offizielle Mannschaft der Universität, die meist einen ganzen Kopf größer war als wir. Obwohl es an Einsatz unsererseits nicht gemangelt hat, spiegelte das Ergebnis dann eher den chinesischen Brauch, den Gast das Gesicht wahren zu lassen, als die tatsächlichen Kräfteverhältnisse wider.