Forschung & Entwicklung

Forschung und Entwicklung

Der Begriff „Forschung“ ist in künstlerisch-gestalterischen Fächern weniger selbstverständlich als in den klassischen, wissenschaftlichen Disziplinen. Wir fassen den Begriff weiter auf und beziehen ausdrückliche auch Entwicklungsvorhaben mit ein.

Design-Forschung kann auf verschiedenen Ebenen betrachtet werden:

– Forschung für Design: Wissenschaften und/oder Technik als Zulieferer für Design, besondere Forschung über Design wie z. B. semiotische Studien, Usabilityforschung, Universal Design, Gender, …)
– Forschung mit Design: Design als disziplinärer Beitrag zu übergreifenden Themenstellungen
– Forschung im Design: methodisch-systematisches generieren von Wissen durch Design, indem durch das Designergebnis oder die gelösten Entwicklungsaufgaben Wissen entsteht.


 


Forschungsprojekt 2013 | Prof. Gunnar Spellmeyer


Erkundung und Entwicklung von Formaten zur Vernetzung Kreativer und der Wirtschaft in der Region

Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist als drittstärkste Wirtschaftsbranche in Deutschland identifiziert. Gängige Fördermechanismen greifen nur zum Teil, die Branche selbst wird gerade erst verstanden. Die
Hochschule Hannover plante ein Gründerzentrum für Innovative Ausgründungen, die Kreativen selbst benötigen eigene Förder-Formate und vor allem Kontakte zur Wirtschaft. Hier setzt das Vorhaben an: es
galt ein Format zu entwickeln, dass Kreative und potenzielle Auftraggeber oder Investoren vernetzt und bestenfalls Innovationen fordert und fördert.

Design Thinking Camp
In Kooperation mit dem kre|H|tiv-Netzwerk e.V. und dem Gründerzentrum der Hochschule Hannover
soll ein neues Vernetzungsformat für Kreative und Unternehmen in der Region Hannover entwickelt
werden. Das Vorhaben diente insbesondere dem Gründerzentrum der Hochschule Hannover, heute als Nexster eine ordentliche Organisationseinheit der Hochschule. Die Vielzahl von Veranstaltungen des kre|H|tiv-Netzwerk e.V. bildeten eine Erfahrungsgrundlage, die gemeinsam geplante Veranstaltung eines Zukunfts-Gestaltungs-Camps Ende November 2012 soll die wesentliche Basis für die Entwicklung des Formates sein. Die Veranstaltung wurd evaluiert, deren Erkenntnisse ausgewertet und in die Neuentwicklung berücksichtigt. In den Folgejahren wurde das Camp unter dem Namen HannoLab innerhalb der Fakultät, aber auch beim Bundesligisten Hannover 96 durchgeführt. Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt flossen auch in die Entwicklung des Formates Prototypenparty (zusammen mit Mario Leupold und Dörte Roloff).

Prototypenparty

Forschungsprojekt 2014 | Prof. Gunnar Spellmeyer mit Ilan Siebert


Entrepreneurship-Coaching in der Hochschule Hannover

Im Forschungsprojekt „Entrepreneurship an der Hochschule Hannover“ wird ein Coachingansatz für das Entrepreneurship des 21. Jahrhunderts entwickelt. Der begriffliche Wandel von ›Unternehmertum‹ hin zu ›Entrepreneurship‹ ist Ausdruck eines gewaltigen Wandels auch im Gründercoaching.

Die Beeinflussung des Entrepreneurships durch Methoden wie Design Thinking, Effectuation oder des Lean Startup Ansatzes ist deutlich wahrnehmbar. Der Wandel im Entrepreneurial Mindset, besonders durch die Betonung des Creative Mindsets, ist in vielen Entrepreneurship Einrichtungen und Business Schools zu beobachten. Die operative Coachingstruktur wird durch den Nexster Circle dargestellt. Die operative Umsetzung dieses Ansatzes ist Schwerpunkt der Arbeit. Die später aufgezeigten Methoden bzw. Tools legen ihren Fokus auf die Wahrnehmungs-, Dialogs- und Einstellungskompetenz des Gründers. Auf Basis dieses Prozesses wird die Entwicklung der Idee an der Person und am Markt durch weitere Tools unterstützt. In dem Forschungsprojekt wird Entrepreneurship wie folgt verstanden: Entrepreneurship ist ein dynamischer und komplexer Prozess unter hoher Unsicherheit, bei dem die menschliche Kreativität genutzt wird, um durch konkretes Handeln (unternehmerische) Gelegenheit zu schaffen, zu entwickeln oder zu nutzen, um Mehrwert durch Innovation zu erzeugen.

Im Ergebnis wurde der ›Nexster Circle‹ vorgestellt und als Basis für die später ausgewählten Methoden und Tools der Beratung herangezogen. Durch ihn soll ein Rahmen für eine Beratung geschaffen werden, der das Entwickeln von innovativen Unternehmungen vereinfacht. Hauptbestandteile sind der Golden Circle, die Effectuation-Methode und der Lean-Startup Ansatz. Annahme ist, dass bei der Entwicklung einer Geschäftsidee die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an den Markt hohe Bedeutung hat. Massive Änderungen von der Ausgangsidee können immer wieder beobachtet werden. Desweiteren wird sich Sarasvathy angeschlossen, die die Erfolgsfaktoren wie folgt beschreibt:

 

Great entrepreneurial firms are products of contingencies.
Their structure, culture, core competence, and endurance
are all residuals of particular human beings
striving to forge and fulfill particular aspirations
through interactions with the space, time and technologies they live in.

Sarasvathy

Forschungsprojekt 2006 | Prof. Gunnar Spellmeyer, Prof. Birgit Weller mit Jonas Claudy, Florian Kristen, Christoph Prößler, Christian Schuschan, Simon Hellwig, Felix Runde, Christian Grajewski und Jan Henemann.


Entwicklung von neuartigen Fahrzeugkabinen für Radlader, Praxispartner: Komatsu-Hanomag

Im Fokus des F&E-Projektes standen sicherheitstechnische Aspekte, die Nutzergewohnheiten und die komplexe Steuerung des Radladers und seiner Schaufel.

Anhand von zwei 1:1-Kabinen wurden Lösungen entwickelt, die neben ergonomischen Verbesserungen radikale Vereinfachungen in software-getriebener Steuerung der Baufahrzeuge beinhalteten, sowie einen erheblichen Unfallschutz für die künftigen Fahrer/innen erlaubten.

Die Ergebnisse führten zu zwei weltweit gültigen Patenten und sicherten nebenbei den hannoverschen Entwicklungsstandort von Komatsu Hanomag, dem ehemaligen hannoverschen Traditionsunternehmen.

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